Tanne oder Fichte * gerade jetzt in der Weihnachtszeit stellt sich diese Frage immer wieder. Egal ob beim Christbaum, bei den Zweigen für den Adventkranz oder zum Dekorieren * nehme ich eine Fichte oder eine Tanne? Die Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen, aber ich kann dir zeigen, wie du sie auseinanderhalten kannst!
Der wohl bekannteste Spruch zum Unterscheiden lautet: die Fichte sticht, die Tanne nicht :) Doch hier findest du noch mehr:
Die Wuchsform
Der Wipfel der Tanne ist schmal und licht, die Zweige wachsen gleichmäßig um den Stamm herum und waagrecht.
Die Fichte hat einen kegelförmigen Wipfel, die Äste sind quirlig angeordnet und hängen in der Mitte durch, die Enden wachsen wieder nach oben.
Die Wurzeln
Die Tanne ist ein Tiefwurzler, die Fichte ein Flachwurzler, leicht zu merken an den Anfangsbuchstaben: T wie T, F wie F.
Die Tanne ist mit ihren tiefen Wurzeln fest im Boden verankert und kann starken Stürmen standhalten. Manchmal, wenn der Sturm recht stark bläst, können die Wipfel abbrechen.
Die flachen Wurzeln der Fichte sind eher oberflächlich, daher sind sie nicht sehr sturmsicher. Wenn der Sturm recht stark geht, fallen die Bäume um, dabei reißt der ganze Wurzelballen aus der Erde.
Der Stamm
Der Stamm der Tanne ist grau bis weißlich und glatt, im Alter wird die Rinde rissig.
Die Fichte hat einen schuppigen Stamm mit rot bis graubräunlicher Farbe, daher kommen auch die Namen Rottanne und Rotfichte.
Die Nadeln
Die Tanne hat stumpfe, blattförmige, flache Nadeln, die gegenüberliegend angeordnet sind. Sie sind grün mit heller Unterseite, dort befinden sich 2 silbrig-weiße Streifen.
Die Nadeln der Fichte sind spitz, steif und stachelig, sie sind dunkelgrün und wachsen rund um den Ast.
Das ist der Grund, warum wir Tannen als Weihnachtsbaum bevorzugen * weil diese nicht so stachelig sind und wir uns deshalb beim Schmücken leichter tun.
Tannennadeln
Fichtennadeln
Die Zapfen
Im Sprachgebrauch werden die Zapfen zur Dekoration als Tannenzapfen bezeichnet * dabei sind es Fichtenzapfen!
Die Zapfen der Tanne stehen am Baum, im Lauf des Jahres lösen sich einzelne Schuppen, die zu Boden fallen und am Baum bleibt die leere "Spindel" stehen.
Die Fichte hat harzige Zapfen, die am Baum hängen und im Ganzen abfallen, sie können bis zu 15 cm lang werden.
Tannenzapfen
Fichtenzapfen
Und hier habe ich noch ein paar Daten und Wissenswertes über die Tanne und die Fichte im Allgemeinen:
Tanne * Abies alba
Verbreitungsgebiet: Europa
Blütezeit: Mai bis Juni
Höhe: 25 bis 50 m
Alter: bis 600 Jahre
Standort: lehmiger, tonhaltiger Boden
Wissenswertes: Bei uns in Europa ist die häufigste Tannenart die Weißtanne, in Nordamerika die Edeltanne. Die Tannen haben sich optimal angepasst, sie besitzen extrem tiefe Wurzeln, diese reichen mehrere Meter in den Boden, so können sie selbst bei langanhaltenden Dürreperioden oder bei Bodenfrost gut gedeihen. Die Nadeln der Tanne sind von einer wachsartigen Schicht überzogen und haben nur kleine Spaltöffnungen, damit sie so wenig Wasser wir möglich über die Verdunstung verlieren.
Fichte * Picea abies
Verbreitungsgebiet: Nordamerika, Europa, Asien
Blütezeit: April bis Juni
Höhe: 25 bis 70 Meter
Alter: bis 400 Jahre
Standort: feuchter, durchlüfteter Boden, auf Höhen bis zu 2000 m
Wissenswertes: Von den 50 Arten ist in Europa eigentlich nur die gemeine Fichte heimisch. Jeder 3. Baum bei uns ist eine Fichte, damit ist sie die häufigste Baumart in Österreich / Deutschland. Alle 3 bis 6 Jahre ist ein Fichten-Mastjahr, da werden viel mehr Zapfen als üblich gebildet, zur Fortpflanzung. Die Bäume machen das nur alle paar Jahre, um Ressourcen zu schonen.
Hast du noch Fragen dazu? Dann hinterlass mir doch einen Kommentar!
Tief verwurzelte Grüße und allzeit eine starke Mitte,
die TCM Kräuterhexe Nicki
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